Keuchhusten: Aktuelle Lage und Prävention für Unternehmen
Keuchhusten, medizinisch als Pertussis bekannt, ist eine hochansteckende bakterielle Infektion, die durch Bordetella pertussis ausgelöst wird. Obwohl die Krankheit häufig mit Kindern assoziiert wird, kann sie Menschen in jedem Alter betreffen – mit ernsten Risiken vor allem für Säuglinge und immungeschwächte Personen. Aus arbeitsmedizinischer Sicht gewinnt die Prävention in Unternehmen zunehmend an Bedeutung, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und Ausfälle zu minimieren. Dieser Beitrag beleuchtet, warum das Thema Keuchhusten gerade besonders für Arbeitgeber relevant ist, und wie Sie als Führungskraft aktiv zur Prävention beitragen können.
Die epidemiologische Lage in Deutschland
Trotz umfassender Impfprogramme bleibt Keuchhusten ein Gesundheitsrisiko. In den letzten Jahren hat die Zahl der Keuchhustenfälle in Deutschland trotz Impfprogrammen nicht signifikant abgenommen. Einer der Hauptgründe ist die abnehmende Immunität nach einer Impfung oder durchgemachten Erkrankung. Insbesondere Erwachsene tragen zur Verbreitung bei, da ihre Symptome oft mild ausfallen und die Krankheit dadurch unbemerkt weitergeben wird. Berufstätige, die engen Kontakt zu Säuglingen, älteren Menschen oder immungeschwächten Personen haben – etwa im Gesundheitswesen, in der Pflege oder im Bildungssektor – spielen eine zentrale Rolle bei der Übertragung. Dies macht eine konsequente Prävention am Arbeitsplatz unverzichtbar.
Keuchhusten: Symptome frühzeitig erkennen und ernst nehmen
Keuchhusten beginnt oft schleichend, was die Diagnosestellung erschwert und das Risiko der Weiterverbreitung erhöht. Zu Beginn ähneln die Anzeichen einer Erkältung: Husten, Schnupfen und leichtes Fieber sind typische frühe Symptome. Doch nach einigen Tagen entwickelt sich der charakteristische stakkatoartige Husten, der von heftigen Hustenanfällen und einem keuchenden Atemgeräusch begleitet wird. Dieses Stadium kann bei Erwachsenen weniger ausgeprägt sein, wodurch die Krankheit oft unerkannt bleibt.
Trotz scheinbar milder Symptome kann Keuchhusten schwerwiegende Komplikationen verursachen, darunter Rippenbrüche durch starken Husten, Lungenentzündungen oder chronische Atemwegserkrankungen. Besonders bei Säuglingen und immungeschwächten Personen besteht ein erhöhtes Risiko für lebensgefährliche Verläufe. Aus diesem Grund ist die rechtzeitige Erkennung der Symptome entscheidend, sowohl für die Gesundheit der Betroffenen als auch für die Vermeidung von Ausbrüchen im Betrieb.
Auswirkungen auf den Arbeitsplatz
Eine Keuchhustenerkrankung kann Mitarbeitende über Wochen hinweg ausfallen lassen, da die Krankheit in der Regel mehrere Wochen anhält. Besonders kritisch ist die Infektionsgefahr für Kolleginnen und Kollegen sowie Kunden und Patienten, die aufgrund fehlender Immunität gefährdet sein können. Neben den direkten wirtschaftlichen Folgen stellt die Infektionsgefahr ein erhebliches Risiko dar: Ein einziger Fall kann zu einem Ausbruch führen, der den gesamten Betrieb beeinträchtigen könnte. Das frühzeitige Erkennen und die gezielte Prävention sind daher entscheidend, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden und die Kontinuität Ihrer Geschäftsabläufe zu gewährleisten.
Präventionsmaßnahmen für Unternehmen
- Förderung der Impfung
Die Impfung ist der effektivste Schutz gegen Keuchhusten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt regelmäßige Auffrischimpfungen, insbesondere für Personen mit Kontakt zu Risikogruppen, Säuglingen, als auch Personen die in sensiblen Berufen arbeiten. Unternehmen können durch betriebliche Impfaktionen oder Kooperationen mit Betriebsärzten dazu beitragen, die Impfquote zu erhöhen.
2. Sensibilisierung der Mitarbeitenden
Aufklärung ist essenziell. Informationskampagnen zu Symptomen, Übertragungswegen und Präventionsmaßnahmen stärken das Bewusstsein für die Erkrankung und fördern die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen.
3. Hygienemaßnahmen im Betrieb
Ein konsequentes Hygienemanagement am Arbeitsplatz, wie die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, das Fördern der Husten- und Niesetikette sowie regelmäßige Reinigung gemeinschaftlich genutzter Bereiche tragen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten bei.
4. Arbeitsmedizinische Untersuchung
Regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen bieten die Möglichkeit, den Impfstatus der Mitarbeitenden zu prüfen und gegebenenfalls Auffrischungsimpfungen anzubieten. Außerdem können Verdachtsfälle frühzeitig erkannt und die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Erkrankung eingeleitet werden.
Fazit: Gesundheitsmanagement mit Mehrwert
Keuchhusten bleibt eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr – auch für Erwachsene, am Arbeitsplatz und somit im Unternehmen. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das auf Prävention und Aufklärung setzt, trägt entscheidend dazu bei, Mitarbeitende zu schützen und Ausfallzeiten zu vermeiden. Unternehmen, die aktiv in die Gesundheit und Motivation ihrer Mitarbeitenden investieren, stärken nicht nur deren Wohlbefinden, sondern auch ihre eigene wirtschaftliche Stabilität.
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