Was macht eigentlich eine Medizinische Fachangestellte?
Interview mit Nadine Amft, Medizinische Fachangestellte (Standort Stuttgart) bei Betriebsarztservice
Medizinische Fachangestellte sind ein sehr wichtiger Faktor für eine erfolgreiche arbeitsmedizinische Betreuung. Im Rahmen ihrer Tätigkeit üben sie gleich mehrere Funktionen aus, ohne die eine Praxis nicht funktionieren würde: Sie unterstützen Ärzte bei Untersuchungen und Behandlungen, betreuen Patienten und haben auch organisatorische Aufgaben. Nadine Amft ist eine von ihnen und unterstützt den Betriebsarztservice Praxisstandort Stuttgart. Wir sprachen mit ihr über ihre spannende Tätigkeit und was sie besonders daran mag.
Liebe Nadine, wie wird man eigentlich Medizinische Fachangestellte? Wie ist der übliche Ausbildungsablauf?
Die Ausbildung dauert drei Jahre und kann in unterschiedlichen Fachbereichen absolviert werden, was ich besonders interessant finde. Ich hatte mich für die allgemeine Medizin entschieden, weil sie viele Bereiche abdeckt.
Wie würdest du den Schweregrad der Ausbildung einschätzen, war es eher leicht oder schwer für dich?
Natürlich muss man viel lernen, aber das macht auch Spaß, wenn man sich für Medizin interessiert. Man lernt unglaublich viel darüber, wie der menschliche Körper funktioniert und wie sich Erkrankungen auf ihn auswirken können. Zudem erfährt man, wie Patienten richtig betreut werden und wie eine Praxisorganisation funktioniert. Das macht diesen Beruf so einzigartig, weil man einerseits viel Patientenkontakt hat, andererseits aber eben auch lernt, wie eine medizinische Einrichtung aufgebaut ist und wie sie arbeitet. Mir ist die Ausbildung jedenfalls leichtgefallen, da sie meinem Interesse entsprach.
Medizinische Assistenz ist ein sehr wichtiger Bereich der Arbeitsmedizin. Was war für dich entscheidend, dass du diesen Weg eingeschlagen hast?
Ich schätze die Arbeitsmedizin, da es hier vor allem um Prävention geht. Es werden vorbeugende Maßnahmen für Beschäftigte in Unternehmen getroffen, um sie vor potenziellen gesundheitlichen Gefährdungen zu schützen. Mit unserer Beratung können wir Betrieben helfen, noch sicherer zu werden. Statt gesundheitlichen Problemen von Beschäftigten hinterherzulaufen, setzen wir präventive Schritte und tragen zur Erkennung von Risiken und Erkrankungen bei.
Was reizt dich besonders an deiner Tätigkeit?
Um ehrlich zu sein, es ist meine Berufung. Die Arbeitsmedizin ist ein abwechslungsreiches Gebiet, da die Arbeit nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich vielfältig ist. Im Rahmen meines Berufes komme ich mit unterschiedlichen Betrieben und Menschen in Kontakt. Jede Organisation hat ihre eigenen Gefährdungen, auf die man eingehen muss. Gerade diese Vielseitigkeit macht die Arbeit so spannend, aber eben auch die Tatsache, dass die Vorsorge stets im Vordergrund steht.
Was ist der Unterschied zwischen der Tätigkeit für Unternehmen im Rahmen der Arbeitsmedizin und der Arbeit in einer normalen Arztpraxis?
Im Gegensatz zur normalen Praxis kann man in der arbeitsmedizinischen Beratung von Unternehmen besser planen. Es treten keine akuten Notfälle auf, jedoch ist man im Vergleich zu einer normalen Arztpraxis mehr gefordert, da nicht nur die Vorerkrankungen und akuten Beschwerden, sondern auch das Arbeitsumfeld zur Beurteilung wichtig sind.
Wie schaut dein Arbeitstag üblicherweise aus?
An einem normalen Tag starte ich mit der Lüftung der Praxis. Ich bereite alle Untersuchungsgeräte, die ich für den Tag benötige, vor. Ich schalte beispielsweise den Sehtest ein, bereite die Blutabnahme vor, bestelle den Laborfahrer. Zudem bereite ich die Akten für den Tag vor und leite sie zur Anmeldung weiter. Ich kümmere mich auch um unsere Mitarbeiter, bereite Kaffee und Wasser, sowie Tassen und Gläser vor. Darüber hinaus bearbeite ich die E-Mails und Kundenanrufe, bis der erste Proband erscheint. Dann starte ich mit den ersten Untersuchungen. Am Ende des Untersuchungstages bearbeite ich die Akten und stelle die Tagesabrechnung fertig. Ich erstelle die Bescheinigungen für Briefumschläge und bereite sie für den Versand vor. Ich schalte alle Geräte aus, desinfiziere sie und bereite mich für den nächsten Arbeitstag in der Praxis oder im Außendienst vor.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Kunden und auch mit Betriebsärzten und Sicherheitsfachkräften?
Sie funktioniert wirklich sehr gut, da wir eine klare Kommunikation mit dem Kunden, aber auch intern untereinander führen. Es verläuft eigentlich alles reibungslos und ich bin froh in so einem positiven Umfeld arbeiten zu können.
Wie wichtig ist eigentlich die Weiterbildung in deinem Beruf?
Medizin verändert sich jeden Tag und somit auch die Bedingungen der arbeitsmedizinischen Betreuung. Mir persönlich ist es sehr wichtig, mich auf dem Laufenden zu halten und mich fachlich weiterzuentwickeln. Unsere Kunden sollen die bestmögliche Betreuung erhalten und deshalb muss diese stets am Puls der Zeit sein.
Hast du einen Tipp für zukünftige Kollegen, die ebenfalls medizinische Fachangestellte werden wollen?
Wer Spaß an der Präventionsarbeit hat und einen abwechslungsreichen Arbeitstag mag, ist genau richtig in der Arbeitsmedizin. Ich freue mich auf viele neue Kollegen.
Vielen Dank für das Gespräch!
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