Telemedizin wird immer bedeutender
Die Corona-Pandemie hat nicht nur dazu geführt, dass immer mehr Arbeitnehmer im Home-Office arbeiten, sie gab auch der Telemedizin einen großen Schub. Der virtuelle Besuch beim Arzt ist normaler geworden als noch vor ein paar Jahren. Damit erspart man sich den Weg zur Arztpraxis und die Wartezeiten, schützt somit sich selbst und andere vor der Verbreitung des Coronavirus. Wir klären auf, was sich in der Telemedizin getan hat und welche Vorteile sie mit sich bringt.
Patienten profitieren von digitaler Entwicklung
Noch steckt die Telemedizin in Deutschland in den Kinderschuhen. Mit der voranschreitenden Digitalisierung wird sie aber in naher Zukunft noch mehr Fahrt aufnehmen und ein wesentlicher Bestandteil unseres Gesundheitssystems sein. Beispielhaft für die Entwicklung ist die Eröffnung des Virtuellen Krankenhauses in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2020. Dieses ermöglicht Covid-19-Patienten eine standortunabhängige telemedizinische Betreuung. Es kooperiert mit 140 Krankenhausträgern in Nordrhein-Westfalen und soll helfen, die Situation in den Krankenhäusern zu entlasten. Bisher wurden bereits 530 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten betreut. “Wir vernetzen Medizin digital und interdisziplinär. Das Virtuelle Krankenhaus ermöglicht eine zeitnahe Beratung mit den Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, was die Behandlung und Prognose gerade bei schwer erkrankten Patientinnen und Patienten deutlich verbessern kann“, erklärt Nadja Pecquet, Geschäftsführerin der Virtuellen Krankenhauses.
Boom bei Videosprechstunden
Die Pandemie sorgte dafür, dass das telemedizinische Angebot in ganz Deutschland erweitert wurde. Patienten können sich telefonisch von ihrem Arzt krankschreiben oder Rezepte ausstellen lassen. Dafür genügt ein Telefonat oder eine Videosprechstunde, in der man die Beschwerden schildert und Fragen an den Arzt stellen kann. Manche Online-Anbieter ermöglichen es, dass die Medikamente bequem per Post zugeschickt werden. Besonders im ersten Pandemiejahr 2020 gab es einen regelrechten Boom bei den Videosprechstunden. Das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung gab bekannt, dass im Zeitraum vom 4. März bis 30. Juni 2020 mehr als 1,2 Millionen Videosprechstunden in Deutschland durchgeführt wurden. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es nur 583. Auch 2021 nahmen die Zahlen stark zu: So gab es alleine im ersten Halbjahr 2,25 Millionen Videosprechstunden. Und sie werden mittlerweile in vielen medizinischen Bereichen angeboten, seien es Haus- oder Fachärzte, Psychotherapeuten oder Hebammen.
Die Bedeutung der Telemedizin in Pandemiezeiten
Das digitale Treffen zwischen Arzt und Patient hat sich in der Corona-Pandemie bewährt. Sie ermöglicht eine Behandlung, ohne sich einer möglichen Ansteckung aussetzen zu müssen. Masken sind nicht notwendig. Und trotz der physischen Distanz kann man ein persönliches Gespräch mit dem Arzt führen. Die digitale Beratung eignet sich besonders für leichte Fälle, chronische Erkrankungen mit stabiler Medikation, ein Erstgespräch oder eine Nachbehandlung, womit dann mehr Zeit für schwierigen Fälle in den Praxen und Krankenhäusern bleibt.
Dass Telemedizin auch in der Bevölkerung auf Anklang stößt, belegt die Studie Datapuls 2021. Jeder dritte Deutsche ist demnach der Meinung, dass die Videosprechstunden in der Pandemie bedeutender geworden sind. Allerdings war der Teil derer, die sie im Falle einer Krankheit tatsächlich genutzt haben, geringer. Das zeigt, dass es noch Optimierungsbedarf gibt. Patienten sollten von ihren Ärzten über die virtuellen Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt werden.
Betreuung chronisch Erkrankter
Die Telemedizin beinhaltet technische Lösungen für die Fernübertragung von Daten, die die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessern können. So können beispielsweise Vitalwerte übermittelt werden, was bei chronisch Kranken einen umfassenden Datenüberblick und eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht. Mit einer App können Daten gesammelt und Diagnosen sicherer gestellt werden. Dies eignet sich beispielsweise für Patienten mit chronischen Schlafproblemen. Aber auch Menschen mit einer schweren Herzinsuffizienz können von der täglichen Kontrolle ihrer physiologischen Messwerte profitieren
Telemedizin gegen Ärztemangel
In vielen ländlichen Regionen in Deutschland gibt es einen Ärztemangel. Hier kann die Telemedizin helfen, da sie eben nicht an einen Ort gebunden ist, sondern von überall in Anspruch genommen werden kann. Voraussetzung dafür ist aber eine stabile Internetverbindung
Unser telemedizinisches Angebot
Bei Betriebsarztservice können Sie zahlreiche telemedizinische Leistungen in Anspruch nehmen. Im Rahmen unserer Videosprechstunden ermöglichen wir Beratung durch unsere Arbeitspsychologen, die Teilnahme an ASA-Sitzungen, aber auch Unterstützung bei Fragen zur Reisemedizin, Impfungen, dem betrieblichen Eingliederungsmanagement oder zum Mutterschutz. Auch die Online-Hebammenberatung und die digitale Psychotherapie für Ihre Mitarbeiter sind Teil unserer telemedizinischen Services.
Quelle und Artikelempfehlung
mags.nrw
social-wave.de
zi.de
Falls Sie mehr über das Thema Datenschutz im Rahmen der Telemedizin erfahren möchten, empfehlen wir folgenden Artikel: Datenschutz und Telemedizin
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