Burnout: Symptome und Prävention
Ein Burnout ist eine tückische Angelegenheit: Oft merkt man es selbst zu spät, anderen fällt er meist überhaupt nicht auf. Er hat oftmals viele Ursachen. Damit ein Burnout nicht entsteht, sind einige Dinge zu beachten und präventive Maßnahmen zu verfolgen.
Immer wieder hört man davon: Engagierte Mitarbeiter erleiden einen psychischen oder körperlichen Zusammenbruch. Der Grund: Überarbeitung und somit Burnout. Das Problem an dieser Krankheit ist, dass sie einen individuellen Verlauf hat. Zumal auch die Belastungsgrenzen jeder Person unterschiedlich sind. Oft kommt es zum Burnout, weil auf der Arbeit viel Stress produziert wird, aber auch durch Zwänge der betroffenen Person selbst, die sich selbst und ihre Ressourcen überschätzt. Eine dauerhafte Arbeitsintensität kann Folgen fürs Privatleben haben, was das Burnout zusätzlich verschlimmern kann.
Was sind die Burnout-Symptome?
Die Beschwerden, die einen Burnout verursachen, sind individuell. Daher gibt es auch keine generelle Symptomatik. Oft ist es das Gefühl ausgebrannt zu sein, an dem man merkt, dass etwas nicht stimmt. Im Rahmen der Burnout-Diagnostik werden folgende Symptome oft genannt:
- Kontinuierliche Müdigkeit und Erschöpfung: Die Betroffenen können ihren alltäglichen Aufgaben nicht mehr nachgehen. Sie fühlen sich oft überfordert und müde.
- Schwächere Leistungsperformance: Die Aufgaben werden aufgrund von Konzentrationsschwäche und Nervosität nicht mehr zufriedenstellend erfüllt. Die Erfolgserlebnisse entfallen, was dazu führt, dass sich die Betroffenen noch mehr anstrengen, was wiederum einen Energiemangel zur Konsequenz hat.
- Rückzugtendenzen: Durch ein Burnout kommt es häufig zu Selbstisolation. Freunde werden vernachlässigt, wie auch die Freizeitaktivitäten.
- Innere Leere: Der Spaß am Leben nimmt ab. Es macht nichts mehr gute Laune. Statt Begeisterung tritt Zynismus an den Tag. Alles ist anstrengender.
- Körperliche Symptome: Auch körperlich macht sich ein Burnout bemerkbar. Dies zeigt sich unter anderem durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Rückenbeschwerden.
Burnout während der Corona-Pandemie
Die Corona-Situation, mit der wir monatelang zu kämpfen haben, hat sich natürlich auch auf die Gesundheit der Beschäftigten ausgewirkt. Statt andauernd im Betrieb zu arbeiten, mussten wir uns auf mobiles Arbeiten oder Hybrid-Lösungen umstellen. Statt persönlichen Meetings wurde auf einmal auf digitale Calls gesetzt, was zusätzlich Stress gefördert hat. Hier spricht man auch von einer sogenannten „Zoom-Fatigue“, also einer Erschöpfung durch Videokonferenzen. Durch die ständige Anwesenheit zu Hause verschärfen sich manchmal die privaten Probleme. Und es fehlt auch der Ausgleich, wie beispielsweise eine persönliche Unterhaltung mit Kollegen oder Bewegung. Daher ist es wichtig, dass Arbeitgeber auf diese Gefahren hinweisen und vorbeugende Maßnahmen setzen.
Prävention: Was hilft gegen Burnout?
Damit es erst gar nicht zu einem Burnout kommt, sollte man folgende Regeln beachten:
Sich bewegen: Viele Menschen arbeiten im Büro und sitzen die meiste Zeit an ihrem Schreibtisch. Das ist nicht nur ungesund, sondern kann auf Dauer nicht zufriedenstellend sein. Daher sollte man vor oder nach der Arbeit Sport machen oder beispielsweise mit dem Rad in die Arbeit fahren. Man kann auch in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang machen und die Umgebung erkunden.
Sich zurückziehen: Machen Sie doch mal eine Pause und tun Sie etwas, was Ihnen Spaß macht und Sie erholt. Das kann Musik sein, die Sie hören, oder auch ein Kaffee in einem netten Café nebenan. Genießen Sie diese Momente bewusst und schalten Sie ein wenig vom Arbeitsalltag ab.
Schlafen: Menschen brauchen genügend Schlaf, um fit zu sein. Versuchen Sie zumindest sieben bis acht Stunden durchgehend zu schlafen. Auch tagsüber können Sie sich einen “Power-Nap” gönnen, falls die Arbeitssituation dies zulässt. So geben Sie Ihrem Körper eine Ruhepause, die Wunder bewirken kann.
Gesund essen: Verzichten Sie auf Fast Food und nehmen Sie gesunde Nahrungsmittel zu sich. Essen Sie bewusster und haben Sie Spaß daran.
Einen Tag Pause pro Woche machen: Gönnen Sie sich pro Woche einen Tag Pause von allem – von der Arbeit und den privaten Verpflichtungen. Machen Sie einfach das, worauf Sie gerade Lust haben. Auch wenn das heißt, dass Sie zum Beispiel nur Serien schauen. Wenn Sie dabei entspannen und Ihre Alltagssorgen für einen Moment vergessen können, ist das doch wunderbar!
Nicht ständig erreichbar sein: Schalten Sie die Benachrichtigungen auf Ihrem Handy mal aus, um nicht ständig belästigt zu werden. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst.
“Nein” sagen: Das betrifft nicht nur die private Umgebung, sondern auch die berufliche. Wenn Sie gerade viel um die Ohren haben, sollten Sie das Ihrem Vorgesetzten und Ihren Kollegen auch deutlich machen. Eine Überstrapazierung kann sehr leicht zum Burnout führen.
Entspannungstechniken einsetzen: Praktizieren Sie Yoga, autogenes Training oder bestimmte Atemübungen. Das hilft Ihnen durch den Tag!
Prioritäten setzen: Es ist wichtig für sich selbst einen Plan zu erstellen, was gerade besonders dringend ist und was nicht. Das sollten Sie auch in Ihrer privaten und beruflichen Umgebung kommunizieren.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen – Psychotherapie: Für viele Menschen sind Freunde und Verwandte die erste Anlaufstelle, wenn es ihnen seelisch nicht gut geht. Bei Störungen oder Ängsten kann ein solcher Austausch nicht ausreichend sein. Für solche Fälle empfehlen wir eine psychosoziale Beratungsstelle oder direkt eine psychotherapeutische oder psychiatrische Praxis bzw. einen Arbeitspsychologen.
Gefährdungsbeurteilung schützt vor Burnout
Die Arbeitsbedingungen oder der Arbeitsplatz können sich auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer auswirken. Manche Mitarbeiter fühlen sich in einem bestimmten Umfeld wohl, während andere über ein hohes Maß an Stress klagen. Dieses Stressniveau kann sich negativ auf die Produktivität des Unternehmens und vor allem auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken. Deshalb ist es wichtig, mit Hilfe erfahrener Arbeitspsychologen schwerwiegende Belastungen zu erkennen und möglichen zukünftigen Gefahren vorzubeugen.
Als präventives Mittel gegen ein Burnout, dient hier unter anderem die psychische Gefährdungsbeurteilung. Sie bestimmt vorab die richtigen Maßnahmen, welche Burnout Risiken im Unternehmen minimieren.
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