Wie der Arbeitsplatz glücklicher machen kann
Sehr viele Arbeitnehmer verbringen die meiste Zeit ihres Berufslebens am Schreibtisch. In Unternehmen kann man sich seinen Tisch und die Räumlichkeiten üblicherweise nicht aussuchen. Trotzdem sollte man bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes versuchen, die eigene Individualität zum Ausdruck zu bringen. Das steigert die Zufriedenheit und Kreativität.
Pflanzen, Familienfotos, Postkarten, Duftkerzen, Poster oder ätherische Öle – die Deutschen gestalten gerne ihre Arbeitsplätze nach ihrem Geschmack. Je nach Unternehmen gibt es unterschiedliche Regeln und Möglichkeiten. Einige Unternehmen geben ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, den Stuhl und andere Aspekte ihres Arbeitsplatzes selbst auszuwählen, damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen. In anderen Unternehmen kann es wiederum sehr stark reglementiert sein. Aber auch in starren Organisationen ist etwas Individualität möglich und sollte von Unternehmen sogar gefördert werden.
Ergonomie, Beleuchtung und Bildschirmgröße
Manchmal reichen schon wenige Veränderungen, damit Sie sich bei der Arbeit wohler fühlen und konzentrierter arbeiten können. Die Anschaffung eines ergonomischen Schreibtisches mit einem passenden Bürostuhl ist definitiv der erste Schritt. Außerdem ist es wichtig zu prüfen, wie viele Schränke oder Regale Sie für die Aufbewahrung Ihrer Utensilien haben und wie die generelle Beleuchtung ist. Manche brauchen neben der Bürobeleuchtung noch eine zusätzliche Tischlampe. Der Bildschirm sollte ebenfalls nicht zu klein ausfallen, da man sonst Augenprobleme bekommen könnte.
Superordentlich vs. chaotisch
Die einen Arbeitnehmer bevorzugen einen sehr ordentlichen Schreibtisch, andere wiederum einen eher chaotischen mit beispielsweise vielen Klebezetteln rund um den Bildschirm. Sofern der Mitarbeiter damit klarkommt und niemanden mit seiner Über-Ordentlichkeit oder seinem Chaos stört, sollte das kein Anlass für die Vorgesetzten sein zu handeln. Individualität sollte bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes unterstützt werden, weil Mitarbeiter da sehr viel Zeit verbringen und sich auch mit der Umgebung identifizieren sollten. Das heißt aber nicht, dass nun die Wände mit Plakaten tapeziert werden sollen oder das Büro in einen botanischen Garten umgewandelt werden sollte.
Verbote nicht sinnvoll
Unternehmen sollten Richtlinien für die Gestaltung des Arbeitsplatzes entwickeln, damit jeder Mitarbeiter auf Anhieb weiß, wie viel Gestaltungsspielraum er/sie hat. Persönliche Gegenstände, wie Fotos der Partner oder der Familie, sollten auf jeden Fall möglich sein. Unangebracht sind dagegen erotische Objekte und Fotos, die dann sehr leicht als sexuelle Belästigung wahrgenommen werden können. Die Richtlinien sollten klar sein und nicht als Verbote ausgelegt sein. Es sollte das Interesse des Unternehmens sein, dass sich der Mitarbeiter bindet und wohlfühlt. Grenzen sind, wie in allen Bereichen, notwendig und in diesen Fällen auch verständlich.
Desk Sharing im Trend
In den vergangenen Jahren ist das Desk Sharing, also das täglich neue Auswählen des Arbeitsplatzes in einem Büro, in den Fokus gerückt. Der Vorteil dabei ist natürlich die Flexibilität, insbesondere in Zeiten des hybriden Arbeitens (Tele- und Präsenzarbeit). Der Nachteil ist die fehlende Individualität: Man muss seinen Schreibtisch täglich räumen und sollte daher nicht allzu viele Gegenstände im Büro besitzen. Mitarbeiter können sich unter Druck gesetzt fühlen, weil sie ständig einen neuen Schreibtisch suchen müssen. Auch kann die Bindung an einen Arbeitsort nachlassen, eben weil man ihn nicht individuell gestalten kann, sondern das Gefühl hat, immer wieder was Neues zu machen. Wie jede Neuigkeit kann sie einige Nachteile mit sich bringen, aber viele Menschen sind immer noch froh, ein Gleichgewicht zwischen der Arbeit von zu Hause und im Büro zu haben.
Großraumbüro gemeinsam gestalten
Für das Teambuilding eignet sich die gemeinsame Gestaltung eines Großraumbüros. Indem sie sich zusammensetzen und darüber sprechen, bekommen Mitarbeiter die Möglichkeit ihre Wünsche zu äußern und als Team eine Lösung zu finden. Dies kann in Form eines Meetings oder Workshops erfolgen. Jeder sollte eine Stimme haben, damit sich auch alle einbezogen fühlen. Das kann positive Effekte für die Arbeitsorganisation bewirken.
5 Tipps für einen gesünderen Arbeitsplatz
- Ergonomie: Die ideale Schreibtischhöhe liegt zwischen 68 und 72 cm. Der Bürostuhl sollte individuell einstellbare Lehnen haben. Auch ein Schreibtisch, bei dem man je nach Wahl stehen oder sitzen kann, trägt zum gesunden Arbeiten bei.
- Büroklima: Es sollte in den Arbeitsräumlichkeiten keine zu hohe Luftfeuchtigkeit geben und es sollte auch nicht zu trocken sein. Im Winter sollten die Räume gut gewärmt, im Sommer gekühlt sein.
- Licht: Betriebsärzte empfehlen eine Lichtstärke von mindestens 500 Lux. Andernfalls werden die Augen stärker beansprucht, was wiederum Folgen für die Sehkraft hat. Wichtig ist auch der richtigen Platzierung des Bildschirms, wie auch die Einstellung der Helligkeit. Er sollte aufgrund der natürlichen Lichtverhältnisse bestenfalls im rechten Winkel zum Fenster platziert werden.
- Pflanzen: Wie auch in der Wohnung, können auch im Büro Pflanzen beruhigend und gemütlich wirken. Man sollte aber nicht damit übertreiben und auch auf mögliche Allergien, die man selbst hat oder die Kollegen haben könnten, achten.
- Ruhe: Damit man konzentriert arbeiten kann, sollte man beim Bildschirm und auch beim eigenen Handy den Ton für Benachrichtigungen ausstellen. Das kommt auch den Kollegen zugute.
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